MPU Vorbereitung (in fünf Schritten):

Zu Beginn deiner MPU Vorbereitung musst du dir klar vor Augen führst, dass der Psychologe bei deiner Begutachtung nach einem Bewertungsschema vorgeht. Das bedeutet, er hat einen Fahrplan nachdem er vorgeht. Erst muss er analysieren, wie schwerwiegend dein Problem früher war, dann deine Veränderung bewerten und abschließend eine Prognose für die Zukunft vornehmen. Bei jedem dieser Punkte gibt es einige Dinge, die du ansprechen solltest. Denn sie sind dein direkter Weg zurück zum Führerschein. Um die MPU zu bestehen musst dem Psychologen darlegen, dass du einen stabilen Prozess der Verhaltensänderung durchlaufen hast. Wegen dieser Veränderung kann zukünftig sicher ausgeschlossen werden, dass du unter Alkohol- oder Drogeneinfluss ein Fahrzeug führst. Auch wenn hier hauptsächlich die Rede von Alkohol ist, kannst du diese MPU Anleitung auch für deine Drogen MPU benutzen. Die Vorbereitung ist eigentlich identisch – du musst lediglich Alkohol durch deine MPU Droge ersetzen. Für deine MPU empfehle ich dir übrigens dieses Buch für Alkohol bzw. für Drogen (Anzeigen). Es beschreibt die MPU Vorbereitung sehr ähnlich, allerdings viel detaillierter und mit überragenden Beispielen. Daher kann ich guten Gewissens eine uneingeschränkte Kaufempfehlung abgeben.

Die fünf Fragen der MPU Vorbereitung

  • Was war vor der Trunkenheitsfahrt?
  • Was war am Tag des Führerscheinentzugs?
  • Was ist heute?
  • Was ist in Zukunft?
  • Was sind deine Notfallstrategien?

Um diese Fragen herum baust du deine persönliche Geschichte, die du bis zur MPU unbedingt auswendig kennen solltest. Denn mit ihrer Hilfe kannst du alle Punkte aus den Leitlinien abdecken. Du beschreibst mit ihrer Hilfe den Prozess, den du im Rahmen deiner MPU Vorbereitung durchlaufen hast.

Mit den MPU Fragen zum positiven MPU Gutachten

Mit Hilfe dieser Fragen (die auch anders formuliert, oder in anderer Reihenfolge gestellt werden können) versucht der Psychologe herauszufinden, ob du dich mit deiner Situation, deiner Problematik und auch Schuld deiner auseinandergesetzt hast. Ob du deine Lehren gezogen und dich verändert hast. Denn im Auge deines Gutachters bist du aktuell nicht fähig, ein Fahrzeug zu führen. Das musst du dir klar machen. Erst, indem du glaubwürdig darlegst, dass du deinen (Reife-)Prozess durchlaufen hast, beweist du dem Gutachter, dass du kein Risiko im Straßenverkehr mehr bist. Dieser Reifeprozess besteht aus Einsicht, Motivation, Veränderung und Erfolgen.

Der MPU Vorbereitungs-Prozess

MPU Vorbereitung: Der Prozess
MPU Vorbereitung: Der Prozess

Die erste Frage in deiner MPU Vorbereitung: Was war früher?

Deine persönliche Geschichte in der MPU beginnt mit deinem Verhalten, bevor du erwischt wurdest (und deinen Führerschein abgegeben hast). Der Psychologe wird dich bezüglich deines Alkohol- bzw. Drogenkonsums fragen. Hier willst du ihm durch präzise und zügige Antworten beweisen, dass du dich mit diesen Dingen intensiv auseinandergesetzt hast. Daher weist du auch, dass du früher zu viel getrunken hast, und Alkohol und Fahren nicht immer strikt getrennt hast. Hier erwartet der Psychologe von dir, dass du eine Problematik erkannt hast. Im Rahmen deiner MPU Vorbereitung hast du dich umfangreich mit deinen früheren Trinkgewohnheiten auseinandergesetzt und kannst sie daher dem Psychologen genau erklären. Dazu gehören folgende Fragen, auf die du unbedingt eine (plausible) Antwort benötigst:

  • In welchem Alter hast du mit dem Trinken angefangen?
  • Wie häufig hast du getrunken?
  • Was hast du in welchen Mengen getrunken?
  • Mit wem hast du getrunken?
  • In welchen Situationen hast du getrunken?
  • Warum hast du getrunken?

Das Warum ist hierbei entscheidend. Antworten wie „aus Langeweile“, „weil andere anderen getrunken haben“, oder „weil es cool war“ sind nicht ausreichend. Der Psychologe erwartet im Rahmen deines Prozesses die Einsicht in ein problematisches Konsumverhalten. Salopp gesagt wird die Wahrscheinlichkeit für ein positives Gutachten immer höher, umso krasser dein angegebener Grund für Trinken oder Drogenkonsum ist.

Ich habe getrunken, weil ich ein Problem hatte

Du hast etwa immer besonders viel getrunken, wenn es zu Hause ärger gab. Oder du traurig warst. Oder weil du in der Schule gemobbt wurdest. Es gibt viele Möglichkeiten. Versuche die Situationen und Gefühle zu identifizieren, die regelmäßig zu Drogenkonsum geführt haben. Die Antwort „weil ich ein Problem hatte“ reicht nicht. Du musst das Problem identifiziert haben und es benennen können.

Die Auseinandersetzung

Auf die Erkenntnis „ich habe ein Problem“ folgt die Auseinandersetzung. Die belegst du unter anderem damit, dass du dich mit Alkohol bzw. Drogen, den psychischen und physischen Auswirkungen und dem Einfluss auf Körper und Fahrtauglichkeit auseinandergesetzt hat. Das sind bei der Alkohol-MPU zum Beispiel Fragen, die sich mit der Blutalkoholkonzentration, der Berechnung dieser oder aber auch dem durchschnittlichen Konsum von Alkohol pro Kopf befassen. Daher solltest du die Wissensfragen unbedingt beherrschen.

Mit diesen Fragen findet der Psychologe heraus, ob du dich mit der Thematik ausreichend auseinandergesetzt hast. Am Anfang des Prozesses steht die Erkenntnis: Ich habe ein Problem. Ein Problem mit Alkohol / Alkohol und Fahren strikt zu trennen.  Das ist u.a. auch die Antwort auf die Frage, warum du überhaupt hier (in der MPU) bist. „Ich bin hier, weil ich ein Problem hatte, Alkohol und Fahren strikt zu trennen.“ Oder, noch besser: „Ich bin hier, um die begründeten Zweifel an meiner Fahreignung auszuräumen“.  

In der MPU Logik bedeutet das: Du hast erkannt, dass du ein Problem hast. Deswegen hast du dich mit dem Problem und der zu Grunde liegenden Thematik umfassend auseinandergesetzt. Dieser Schritt der Auseinandersetzung ist sehr wichtig für ein positives Gutachten.

Aufgepasst:

Deine Angaben müssen erklären, wie regelmäßig und wie viel getrunken wurde. Der Konsum muss sich mit den Angaben auf deinem Torkelbogen decken. Wem bei 2.5 Promille auf dem Torkelbogen nahezu Nüchternheit attestiert wurde, glaubt man nicht, dass er bisher nur einmal im Monat 3-4 Bier getrunken hat. Dann läge man mit 2.5 Promille nämlich längst im Krankenhaus. Du kannst ein plausibles Maß z.B. mit diesem Promille-Rechner berechnen. Außerdem solltest du für die MPU die Widmark Formel kennen – damit beweist du, dass du dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast und den Willen hast, deine Promille im Auge zu halten.

Übrigens eine gute Bemerkung für deine MPU: „Als ich erfahren habe, dass man mit 2 Promille eigentlich im Krankenhaus liegen muss, war ich sehr schockiert, dass ich so eine große Toleranz aufgebaut habe.“
Denn damit verdeutlichst du, dass eine Einsicht statt gefunden hat und dass deine Entwicklung auch aus dieser Einsicht resultiert.

Zweiter Teil: Was war am Tag der Trunkenheitsfahrt?

Hier muss der Psychologe erkennen, dass du dich mit diesem speziellen Tag auseinandergesetzt hast. Die angegebene getrunkene Menge muss deine gemessene Blutalkoholkonzentration (Torkelbogen & Unterlagen der Polizei!) erklären können. Außerdem muss deine Angabe gegenüber dem Psychologen deinen Angaben gegenüber dem Arzt entsprechen. Erklärst du dem einen, du hast 10 Bier getrunken, dem anderen, du hast 1 Flasche Korn getrunken, bist du ziemlich sicher bereits durchgefallen.

Welche Fragen werden in der MPU bestellt?

  • Wie ist der Tag abgelaufen?
  • Wann hast du angefangen zu trinken?
  • Warum hast du getrunken?
  • Was und wie viel hast du getrunken?
  • Was ist passiert?
  • Warum bist du trotz Alkohol / Drogen gefahren?

Was möchtest du dem Psychologen beweisen?

Du:

  • Hast dich mit deiner Vergangenheit intensiv auseinandergesetzt
  • Hast dein problematisches Konsum- (Trink-, Fahr-, etc…) Verhalten erkannt
  • Hast die negativen Konsequenzen des Verhaltens erkannt
  • Bereust dein falsches Verhaltensmuster. (Bist schockiert, bedauerst, bist traurig…)

Du hast erkannt, dass du damals zu viel getrunken, oder ein Problem mit Drogen gehabt hast. Stichwort „Problematisches Konsummuster / Konsumverhalten“. Keine Sucht. Sauberes differenzieren der Begriffe ist wichtig, denn, wenn du eine Sucht zugibst, wird deine MPU sehr schwierig. Du erklärst also, dass du verstanden hast, dass du ein Problem mit Alkohol oder Drogen hattest. Diese Erkenntnis hat dich wachgerüttelt, aufgeschreckt und schockiert. Das hat dazu geführt, dass du dich mit deinem Verhalten und Konsummuster intensiv auseinandergesetzt hast. Außerdem hast  du realisiert, dass dein unverantwortliches Verhalten Menschenleben hätte kosten können. Und dir deine Zukunft versauen. Zum einen möchte der Psychologe das  unbedingt hören – dass du jetzt realisiert hast, dass du unverantwortlich gehandelt hast. Zum anderen hast du, wenn du mit mehr als 0.5 Promille im Auto gesessen hast, tatsächlich viel Glück gehabt. Denn du hättest wirklich jemanden umbringen können.

Folgend musst du Gründe für deinen Konsum nennen. Du solltest ja bereits im letzten Abschnitt in dich gehen und diese Gründe identifizieren. Wahrheitsgemäße Angaben sind immer leichter vor zu bringen, als komplett erlogene. Hier findest du weitere Mögliche Gründe, die du in der MPU nennen kannst.

Warum habe ich so viel getrunken?

Innere Gründe:

  • Einsamkeit
  • Traurigkeit (warum?)
  • Langweile / Unterforderung
  • Perspektivlosigkeit
  • Leistungsdruck
  • Schmerz
  • Mangelndes Selbstwertgefühl
  • Kein Selbstvertrauen (wenn ich getrunken habe, hatte ich plötzlich Selbstvertrauen)

Äußere Gründe:

  • Krankheit
  • Todesfall
  • Man wurde Opfer einer schweren Straftat
  • „Meine Mutter sagte mal, ich wäre eine schwere Geburt gewesen… Das belastete mich mehr, als mir klar war“
  • „Ich war immer der Kleinste“
  • „Ich hatte nie Erfolg bei Frauen“

Wertvolle Formulierungen:

„Rückblickend hat der Alkoholkonsum viel mit meiner Einstellung und meinem Selbstbild zu tun. Ich hatte ein negatives Selbstbild“Mangelndes Selbstbewusstsein“ Ich dachte oft . . . Ich hatte oft das Gefühl, dass… Dann etwas zu trinken, bewirkte, dass… Dann auszugehen… Wenn ich dann in die Bar ging….

Meist wirst du auch Gründe für den Alkoholkonsum finden. Persönliche Gründe. Belastende Gründe. Peinliche, traurige Gegebenheiten. Ich empfehle unbedingt, sich intensiv selbst mit dem warum zu befassen. Findet man tatsächlich Gründe für den Missbrauch, lässt sich daraus glaubwürdig eine überzeugende Geschichte konstruieren, um ein positives Gutachten zu erlangen.

Dir über die Gründe klar zu werden, warum du im Übermaß Drogen konsumierst / konsumiert hast, kann dich, nebenbei bemerkt, zu einer glücklicheren und stärkeren Person werden lassen. Denn langfristig endet der langfristige Missbrauch von Substanzen meist negativ.

Falls du trotz alledem nicht in der Lage bist, Gründe zu finden, kannst du einige der inneren und äußeren Gründe am Anfang dieses Kapitels nutzen. Sie sind durchaus valide und als Grundlage für ein positives Gutachten ausreichend.

Die MPU mit ehrlichen, persönlichen Gründen zu bestehen ist dennoch viel, viel, viel einfacher!

Zusammenfassung: Deine Vergangenheit in der MPU Vorbereitung

Der erste zentrale Baustein jeder MPU Vorbereitung ist die Vergangenheitsanalyse. Auch in der Untersuchung wirst du dich einen guten Teil mit dem Psychologen darüber unterhalten. Folgende Aspekte solltest du im Kopf haben und gut beschreiben können:

  • Du kannst jetzt dein Alkoholkonsum vor der Trunkenheitsfahrt beschreiben.
  • Du hast kritische Situationen erkannt, die zu übermäßigem Alkoholkonsum führen.
  • Du kannst deinen Alkoholkonsum am Tag der Trunkenheitsfahrt plausibel wiedergeben. Die Angaben hast du mit einem Promillerechner überprüft und sie decken sich mit deiner Promilleangabe auf dem Torkelbogen.
  • Du hast eingesehen, dass du ein Problem hattest, Fahren und Trinken strikt zu trennen. Dir ist klar geworden, dass das unverantwortlich und potentiell tödlich war.
  • Dank dieser Einsicht hast du nach den Gründen gesucht, warum du so viel getrunken hast.
  • Das können innere und äußere Gründe sein.
  • Diese kannst du nachvollziehbar aufzeigen.

Dritter Teil: Was ist heute?

Um zukünftige Alkoholfahrten zu vermeiden musst du Alkoholkonsum vollkommen einstellen. Also in der MPU berichten, dass du (gemäß deinem Abstinenznachweis) keinen Alkohol mehr trinkst und nie wieder konsumieren willst. Um das zu bewerkstelligen musst du deine Bewältigungsstrategien für anspruchsvolle Situationen nennen. Also wie du heute auf Situationen reagierst, in denen du dich früher (gemäß deiner angegebenen Konsumgründe) betrunken hast. Im Folgenden nenne ich dir einige Beispiele für valide Verhaltensweisen nach deiner erfolgreichen MPU Vorbereitung.

Einsamkeit, Traurigkeit, Perspektivlosigkeit, Schmerz:

Wenn ich merke, dass sich negative Gefühle breit machen versuche ich die Gründe zu identifizieren und anschließend mit meinem Partner / Familie / Freunden darüber zu reden. Wenn ich nicht genau weiß, warum ich traurig bin, hilft es mir trotzdem mit meiner Freundin zu reden. Meistens reicht das schon. Mir geht es dann direkt viel besser, als früher, wenn ich mich dann zum Saufen verabredet hätte. Über diese Entwicklung bin ich sehr froh.

Langweile / Unterforderung

Wenn ich mich mal zu sehr langweile, gehe ich raus Rad fahren / Joggen / Angeln etc. (Oder dem neuen Hobby nachgehen). Ich habe außerdem wieder angefangen Spanisch / Gitarre spielen etc. zu lernen. Das bekräftigt zudem mein Selbstvertrauen.  [Achtung: Wenn du sagst, dass du wieder mit Spanisch angefangen hast und der Psychologe dich nach deinen Fortschritten fragt, solltest du auch etwas Spanisch reden können. Eine so einfach enttarnte Lüge macht sich gar nicht gut im Gutachten!]

Leistungsdruck

Wenn ich heute merke, dass mir der Druck zu Kopf steigt, mache ich einen langen Spaziergang oder gehe Schwimmen. Zudem mache ich mir klar, dass Scheitern auch okay ist und ich dennoch ein wertvoller, wunderbarer Mensch bin. Wenn der Druck zu stark wird, gehe ich mit meinem besten Freund eine Runde kicken oder verabrede mich zu einem Date mit meiner Freundin. Das hilft mir, den Kopf frei zu kriegen. Wenn ich anschließend meine Ziele aufschreibe und mir klar mache, dass ich mein Bestes gebe, kann ich dem Leistungsdruck plötzlich etwas Positives abgewinnen.

Mangelndes Selbstwertgefühl, Kein Selbstvertrauen

(Das sollte heute, nachdem du dein Alkoholproblem besiegt hast, nicht mehr [so oft] vorkommen. Falls doch:)

Wenn ich mich heute klein und unbedeutend fühle, mache ich mir klar, was mich als Menschen ausmacht und auf welche Erfolge ich zurückblicke. Wenn ich an den Turniersieg im Januar / Das Sportabzeichen / Die Glückliche Beziehung zu meiner Freundin / Die Beförderung denke, spüre ich stolz und Selbstsicherheit.              [ Falls davon nichts zutrifft: Kein Psychologe kann dir in der 45 minütigen MPU beweisen, dass du gar nicht befördert wurdest oder gar keine Freundin hast  )

Krankheit, Todesfall

Wenn es zu so einem schrecklichen Vorfall kommt, suche ich direkt das Gespräch mit meinem Partner / Familie. Anfangs hat mich das große Überwindung gekostet, doch heute weiß ich, dass es mir nach einem Gespräch direkt viel besser geht. Am besten funktioniert das bei einem Kaffee auf dem Sofa mit meiner Freundin.

Man wurde Opfer einer schweren Straftat

Ich weiß mittlerweile, dass es nicht meine Schuld war. Ich habe akzeptiert und verarbeitet, was passiert ist. Sollten die negativen Gefühle je zurückkommen, habe ich mir vorgenommen, mich in Behandlung zu geben. Meine Mutter und meinen besten Freund habe ich gebeten, mich sofort anzusprechen, falls sie Veränderungen bei mir feststellen sollten.

Meine Mutter sagte mal, ich wäre eine schwere Geburt gewesen…/ Ich bin das mittlere (Sandwich)-Kind und fühle mich nicht so geliebt wie meine Geschwister

Ich habe das Gespräch zu meiner Mutter gesucht. Es war ein sehr emotionales Gespräch. Meiner Mutter war gar nicht klar, wie sehr mich diese Äußerung beschäftigt hat. Wir haben beide geweint und sie hat mir versichert, dass sie mich über alles liebt. Seitdem wir darüber gesprochen haben, hat sich unser Verhältnis sogar noch verbessert. Ich habe seitdem das Gefühl, dass ich mit ihr über alles reden kann.

Ich war immer der Kleinste.

Nun, ich bin immer noch nicht der Größte. Aber heute bin ich selbstsicher und erkenne meine Gefühle besser. Zudem gibt es jede Menge erfolgreiche, kleine Menschen.

Du löst solch belastende Gegebenheiten heut zu Tage also anders, als früher, als du noch getrunken hast. Am besten nennst du in der MPU auch 1-2 Beispiele. Sehr gut machen sich auch Beispiele für Anlässe, die du nüchtern durchgehalten hast, obwohl dort Alkohol konsumiert wurde. Geburtstage oder Geschäftsessen, beispielsweise. Es macht sich gut, wenn du behauptest grundsätzlich Abstand zu halten von Anlässe, wo Alkoholkonsum im Vordergrund steht. Als solche wären etwa Karneval oder Festivals zu nennen – selbstredend darfst du mitfeiern. In der MPU solltest du allerdings besser sagen, solche Festlichkeiten nicht mehr zu besuchen.

Wichtig ist auch, dass du erklärst, dass es dir mit den neuen Lösngsstrategien besser geht. Du also glücklicher, gesünder, erfolgreicher, zufriedener, selbstbewusster bist. Damit stellst du unter Beweis, dass du die Veränderung durch die MPU Vorbereitung positiv erlebst. Das ist wichtig für den Psychologen , um von einer stabilen Verhaltensänderung ausgehen zu können. Erst die Stabilität der Veränderung sichert dein positives Gutachten.

Vierter Teil der MPU Vorbereitung: Was ist in Zukunft?

In Diesem Teil geht es darum, glaubhaft darzulegen, dass du nie wieder betrunken/ unter Drogeneinfluss ein Fahrzeug führen wirst. Also wie du bewerkstelligen willst in Zukunft abstinent zu bleiben. Dafür sind zwei Aspekte besonders wichtig: Zum einen darzulegen, dass es dir seit der Abstinenz und deiner Veränderung einfach besser geht. Zum anderen, indem du erklärst, dass du dir Gedanken zu möglichen Rückfallgefahren gemacht hast.

Denn indem du mögliche kritische Situationen identifizierst, die zu einem Rückfall führen könnte, hast du den wichtigsten Schritt bereits gemacht um einen Rückfall zu vermeiden. Außerdem solltest du genau erklären können, wie du in einer solch kritischen Situation reagieren möchtest.

WORAUF MUSST DU IN DER MPU Vorbereitung ACHTEN?

Der Psychologe von dir hören, dass du nie wieder in das problematische Konsummuster verfallen möchtest. Denn du hast die negativen Auswirkungen auf dich, dein Leben und dein Umfeld begriffen. Deine Strategie um dieses Ziel zu erreichen ist die Abstinenz.

Außerdem hast du die Veränderung ja bereits umgesetzt und damit positive Resultate erzielt: Es geht dir besser, du bist glücklicher etc. Selbstverständlich willst du diese positiven Entwicklungen nie mehr durch Alkohol gefährden. Du blickst also in eine gute Zukunft und kannst quasi dankbar sein, dass du den Schritt aus dem Alkoholmissbrauch heraus geschafft hast.

Es ist wichtig, dass du Bezug zu den vorher von dir genannten Gründen, warum du getrunken hast herstellst. Außerdem solltest du unterstreichen, dass du Dank des neuen Verhaltens glücklicher bist, als damals, als du aus diesen Gründen noch getrunken hast.

Letzte Frage der MPU Vorbereitung: Deine NOTFALLSTRATEGIEN?

Am Ende deiner MPU Vorbereitung hast du also dein problematisches Konsumverhalten erkannt und verändert. Du hast es angegangen und dadurch besiegt, dass du deine Probleme jetzt anders löst. Für den Fall, dass du doch wieder in ein problematisches Konsumverhalten zurückfallen solltest, wirst du dir Hilfe bei einem Psychologen suchen. Zudem solltest du dein familiäres und freundschaftliches Umfeld als stabilisierende Faktoren mit einbeziehen.

Ich vertraue auf das Feedback meiner Freundin Familie und Freunde, die von meiner Abstinenzentscheidung wissen und mich bei Alkoholkonsum direkt ansprechend werden. Damit unterstreichst du, dass du es wirklich ernst meinst. Niemand kann voraussagen, wie es dir in 2, 3 oder 10 Jahren geht. Wichtig ist, dass du glaubhaft vermittelst, dass du nie wieder in alte Verhaltensmuster verfallen möchtest. Aktuell hast du den Schritt ohne psychologische Betreuung geschafft – falls es dennoch wieder schlimm werden sollte, machst du das einzig richtige: Dir professionelle Hilfe suchen.