Im Folgenden findest du Anmerkungen von Psychologen aus realen Gutachten. Also, wie der Gutachter verschiedene Bemerkungen in der MPU bewertet und mit welchem Einfluss sie in deinem entgültigem Gutachten landen.
Echte Anmerkungen aus bestandenen MPUs:
- Die Veränderung des Trinkverhaltens beruht auf einem angemessenen Problembewusstsein und einem tragfähigen Motiv und wird als positiv erlebt
- Für eine ausreichende Stabilität des Alkoholverzichts spricht zudem:
- Herr M. gab an, er erfahre im sozialen Umfeld Akzeptanz bezüglich seines Bestrebens, keinen Alkohol mehr zu konsumieren
- Rückfallbegünstigende Situationen im beruflichen und Freizeitbereich sind in ihrer Problematik erkannt worden. Herr M. hat plausible Schritte unternommen, um die entsprechenden Rückfallrisiken zu vermeiden
- Herr M. meidet Freizeitveranstaltungen, bei denen der Konsum von Alkohol im Vordergrund steht
- Herr M. konnte sich zu den Hintergründen seines Alkoholmissbrauchs hinreichend nachvollziehbar äußern und auch die entsprechenden Veränderungen beschreiben
- Die zukünftige Beibehaltung eines vollständigen Verzichts auf Alkohol ist nur dann zu erwarten, wenn auch eine entsprechende begründete stabile Motivation für eine solchen Verzicht erkennbar ist. Vor dem Hintergrund, der im psychologischen Gespräch gemachten Angaben, kann bei Herrn M. von einer nachvollziehbaren und ausreichend gefestigten Motivation für einen dauerhaften Alkoholverzicht ausgegangen werden
- Herr M. bewertet für sich das persönliche Risiko, beim Versuch eines kontrollierten Umganges mit Alkohol doch wieder zumindest gelegentlich höhere Mengen zu trinken, als unvertretbar hoch. Er habe daher den Vorsatz gefasst, auch zukünftig dauerhaft und konsequent auf den Konsum von Alkohol zu verzichten.
- Herr M. erlebt den konsequenten Verzicht im Vergleich zum Bemühen um einen stets begrenzen kontrollierten Alkoholkonsum als einfacher umzusetzende, bzw. vernünftigere Verhaltensstrategie, um zukünftig Trunkenheitsdelikte sicher zu vermeiden. Deshalb wolle er konsequent verzichten.
- Herr M. realisiert zweifelsfrei und ohne Beschönigungstendenzen die negativen Auswirkungen seines früheren Umgangs mit Alkohol
- Die hieraus resultierenden Gründe für den Alkoholverzicht konnten gutachterlich nachvollzogen werden
- Herr M. konnte eine subjektiv befriedigende Zukunftsperspektive sowie einen nachvollziehbaren Umsetzungsplan darstellen
- Bei Herr M. besteht ein ausreichendes Bewusstsein für die Gefährdung seiner bedeutsamen persönlichen Anliegen durch erneuten Alkoholkonsum bzw. -missbrauch.
- Prognostisch günstig ist schließlich auch zu bewerten, dass Herr M. von positiven Erfahrungen mit dem Verzicht auf Alkohol berichtete
Herr S. MPU
- Aus den Darstellungen kann nachvollzogen werden, dass der Umgang mit Alkohol verändert wurde. Dabei wurde deutlich, über welche inhaltliche Auseinandersetzung die Notwendigkeit zu der Veränderung erkannt und wie die Umstellung im Trinkverhalten umgesetzt wurde.
- Herr S. hat fachspezifische Unterstützung in Anspruch genommen und in diesem Rahmen seine Alkoholproblematik bearbeitet.
- Herr S. konnte nachvollziehbar begründen, dass er seit 2018 konsequent und zuverlässig auf Alkohol verzichtet. Herr S. zeigte sich zufrieden bezüglich der vollzogen Veränderungen in seiner Lebensführung und seinem Umgang mit Alkohol. Das spricht für eine günstige Prognose.
- Die angegebenen bisher vollzogenen Veränderungen und die dargestellten Vorsätze zum künftigen Umgang mit Alkohol sind nachvollziehbar aus der geleisteten Auseinandersetzung begründet. Sie beziehen sich auf eine Lebensgestaltung, die erneuten Alkoholkonsum nicht mehr erwarten lässt.
- Es kann auf einen ausreichend stabilen Alkoholverzicht geschlossen werden und eine erhöhte Wiederauffälligkeitswahrscheinlichkeit ist nicht mehr zu begründen